Touch Screen-Desinfektion

Touchscreens sind unentbehrlich als interaktive Benutzerschnittstellen für Kommunikations- und Informationssysteme. Die Benutzung solcher Geräte ist aber mit einem nicht unerheblichen Infektionsrisiko verbunden, da eine wirksame Desinfektion nach jeder Benutzung derzeit praktisch unmöglich ist.
Dieses Projekt war der Entwicklung von praxistauglichen Lösungen zur Desinfektion der Bedienoberfläche solcher Geräte mit öffentlichem Zugang gewidmet.

Das Projekt verfolgte einen neuartigen Ansatz. Die verschiebbare Schutzschicht vor dem
Display ermöglicht eine Desinfektion der benutzten Oberfläche nach jedem Bedienvorgang im Inneren des Gerätes. Die im Konsortium erarbeitete UV-Bestrahlungseinheit sowie die
Behandlungsprozedur der benutzten Areale auf den Schutzfolienbändern lieferte die
erforderlichen Resultate und ermöglicht eine sichere Abtötung anhaftender Keime in Form von Bakterien, Hefen und Schimmelpilze, so dass das System weiterführend in kommerziellen Automaten integriert werden kann.

Mit den erarbeiteten Bestrahlungsparametern konnten je nach Target zwischen 3 und 6 log-Stufen inaktiviert werden. Dies entspricht den praktischen Anforderungen, da im Zuge der
Bestandsaufnahmen lediglich Flächenkonzentrationen unterhalb von 102 KBE/cm² gefunden wurden.
Das Projekt wurde gemeinsam mit einem renomierten Automatenbauer (Fischer Electronicsysteme GmbH), zuständig für die Realisierung der prototypischen Desinfektionseinheit, dem Fraunhofer FEP in Dresden (Entwicklung der Desinfektionstechnologie) und der RBC GmbH (Entwicklung und Bau der Desinfektionseinheit incl. Steuereinrichtung) bearbeitet. Der Anteil der GMBU bestand in der mikrobiologischen Untersuchung und der Erarbeitung eines Nachweisverfahrens zur Wirksamkeit der Desinfektionseinheit.

Projektpartner:

Fischer Electronicsysteme GmbH & Co. KG
RBC GmbH
Fraunhofer FEP Dresden

Laufzeit: 01.01.2020 – 30.06.2022

Förderträger: VDI/VDE-IT